Durch eine Initiative des Grundschulfördervereins und mit Hilfe von Spenden, Mitgliedsbeiträgen sowie der finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde Beuren konnte im Schuljahr 2007/2008 die Schulsozialarbeit an der Grundschule Beuren eingeführt werden. Sie konzentriert sich auf folgende Tätigkeitsbereiche:

  • Beobachtungen/ Analysen/ Dokumentation
  • Einzelfallhilfe
  • Mediation
  • Gruppenarbeit
  • Moderation
  • Beratung/ Fachberatung
  • Kooperation
  • Projekte (z.B. Streitschlichterausbildung, Sport-AG)
  • Netzwerkarbeit

An zwei Schulvormittagen in der Woche ist der Schulsozialarbeiter an der Schule.

 

Zwischenbericht über die Schulsozialarbeit an der Grundschule Beuren

Im Folgenden soll ein kurzer Zwischenbericht über die Schulsozialarbeit dargestellt werden. Dafür werden zunächst die aktuellen Arbeitsschwerpunkte aufgeführt, gefolgt von einer Einschätzung über die momentane Situation an der Grundschule und einem Ausblick.

Im Vergleich zu den letzten Schuljahren, in denen klassische soziale Gruppenarbeiten im Vordergrund standen, war das Schuljahr 2010/2011 und das erste Schulhalbjahr 2011/2012 von einem breiteren Angebot der Schulsozialarbeit geprägt. Selbstverständlich gab es dennoch Angebote im Gruppenkontext. Dabei sind teambildende Angebote sowie die geschlechtsspezifische Arbeit mit Mädchen und Jungen zu nennen. Außerdem findet regelmäßig eine Fair-Play-AG für die Jungs und Mädchen statt. Auch die Arbeit im gesamten Klassenkontext war Teil der Tätigkeit (z. B. im Klassenrat). Neben diesen eher präventiv ausgelegten Gruppenangeboten beinhaltete die Arbeit ebenfalls die Einzelfallhilfe und die Beilegung von Streitigkeiten. Im Vordergrund stand bei Letzterem nicht nur die reine Streitschlichtung, sondern vielmehr das Erlernen anderer Standpunkte sowie der Erwerb von Fähigkeiten, Streitigkeiten zukünftig vermeiden zu können. Als langfristig projektorientiertes Arbeiten ist in diesem Zusammenhang die Ausbildung von Streitschlichtern zu nennen, welche für ein positives Schulklima beiträgt. Nicht regelmäßig, aber von großer Bedeutung sind (Beratungs-) Gespräche mit Eltern und dem gesamten Schulteam respektive einzelnen Lehrerinnen. Beispielsweise ist hier der aktuelle Bedarf einer intensiven Zusammenarbeit mit einer neuen Lehrerin aufgrund eines krankheitsbedingten Klassenlehrerinnenwechsels zu nennen. Außerdem war die Schulsozialarbeit im laufenden Schuljahr in der Atelierarbeit mit eingebunden und wird dies auch zukünftig sein.

Der Kontakt zu Eltern und Kindern kann insgesamt als gut bis sehr gut bezeichnet werden. Während bei den Kindern viele von sich aus die Schulsozialarbeit konsultieren, ist dies bei den Eltern etwas seltener der Fall. Zum einen wäre es zwar wünschenswerter, wenn sich noch mehr Eltern aktiv an die Schulsozialarbeit wenden würden, zum anderen würde dies aber die zeitlichen Ressourcen überschreiten. Die Qualität der Elternkontakte ist durchweg als positiv zu betrachten. Dabei gab es in den vergangenen Schuljahren aber auch Ausnahmen, in denen stärker interveniert werden musste.

Um allgemein die Effizienz in der Kooperation zwischen den Schulen und den Jugendämtern zu verbessern, wurde im Landkreis Esslingen ein Forum zum Austausch zwischen Vertreterinnen beider Institutionen installiert. In diesem Zusammenhang gibt es regelmäßige Kooperationstreffen. Zudem existiert eine enge Zusammenarbeit mit der Erziehungshilfestation Frickenhausen, welche ein Bindeglied zu dem Jugendamt darstellt. Mit der GHS Neuffen besteht ein regelmäßiger, enger Kontakt, der sich seit mehreren Jahren bewährt hat. Neben Anfragen in konkreten Fällen sind hier regelmäßige Treffen und die „Übergabe“ der neuen Fünftklässler zu nennen.

Nach nahezu fünf Jahren ist die Schulsozialarbeit an der Grundschule Beuren fest etabliert. Dies konnte in dieser Form nur durch einen reziproken, intensiven Austausch mit den Schulleitungen und dem Kollegium entstehen. Gleichwohl ist der vertrauensvolle Kontakt mit der Gemeinde Beuren ein ebenfalls förderlicher Faktor für gelingende Arbeit an der Grundschule. Auch wenn derzeit viele Schülerinnen und Schüler an der Grundschule Beuren ihr „Päckle“ mit sich tragen, können diese – auch durch die Unterstützung seitens der Schulsozialarbeit – mittlerweile von der Schule als Gemeinschaft gut aufgefangen werden. Und sogar Kinder mit stark problembelasteten Biografien können im Unterricht integriert werden. Bei der allseits entbrannten wissenschaftlichen Diskussion um Inklusion ist dies ein wichtiges Beispiel aus der Praxis.

Januar 2012